ifo Kurzarbeit November

Zahl der Kurzarbeiter stieg im November
München, 9. Dezember 2020 - Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit ist nach Schätzung des ifo Instituts im November erstmals seit Mai wieder gestiegen. Demnach dürften etwa 2,0 Millionen Menschen in Kurzarbeit gewesen sein, nachdem es im Oktober rund 1,8 Millionen Personen waren. Ursprünglich hatte das ifo Institut für Oktober die Zahl auf 3,3 Millionen geschätzt.
"Die ifo-Zahlen für Oktober und die vorhergehenden Monate wurden nach unten korrigiert. Der Grund ist, dass die Bundesagentur für Arbeit erstmals die endgültigen Mai-Zahlen veröffentlicht hat und diese mit den ursprünglichen ifo-Schätzungen verglichen werden konnten", sagt ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link.
Im November stieg der Anteil der sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit auf 5,9 Prozent, von 5,4 Prozent im Oktober. "Das ist vor allem auf die Wirtschaftszweige zurückzuführen, die vom seit Anfang November geltenden Lockdown light betroffen sind", sagt Link weiter. "Im Gastgewerbe dürfte sich die Zahl der Kurzarbeiter im Vergleich zum Vormonat mehr als verdoppelt haben. Auch im Handel war ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Im Verarbeitenden Gewerbe sank der Anteil der Beschäftigten in Kurzarbeit dagegen erneut und dürfte nun erstmals seit Beginn der Coronakrise unter der 10-Prozent-Marke liegen. Die Schätzungen beruhen auf der monatlichen Konjunkturumfrage des ifo Instituts unter rund 7.000 Unternehmen.
Die ifo-Schätzmethode wurde im Vergleich zu den Vormonaten verändert. Während die ursprüngliche ifo Schätzung vom 2. Juni für Mai 7,3 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit betrug, zeigte die am 30. Juli publizierte erste Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit (BA) für den Mai mit 6,7 Millionen zunächst eine ähnliche Größenordnung. Die BA korrigierte diese Zahlen seitdem jedoch erheblich nach unten. Der endgültige Wert für Mai liegt nun bei 5,7 Millionen Personen.
Für die Industrie liegen die ifo-Schätzungen nur geringfügig über den endgültigen BA-Zahlen. Insbesondere jedoch im Ausbaugewerbe und im Handel waren die ursprünglichen ifo-Zahlen zu hoch. Das Ausbaugewerbe, darunter fallen z.B. Klempnerarbeiten, Fensterbau, Malerarbeiten, Heizung und Lüftung wird nicht von der ifo Konjunkturumfrage abgedeckt. Deshalb schätzte das ifo die Zahl der Kurzarbeiter hier anhand der von der BA veröffentlichten angezeigten Kurzarbeit hinzu. Doch die Unternehmen verwirklichten Kurzarbeit in deutlich geringerem Maße als der Durchschnitt der Firmen im Rest der Wirtschaft.
Beim Einzelhandel sind große Unternehmen mit einem hohen Anteil an den gesamten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, speziell Supermärkte und Discounter, in der ifo-Umfrage etwas unterrepräsentiert. Gerade diese Unternehmen mussten nur wenig kurzarbeiten, deshalb ergab die ifo-Hochrechnung spürbar zu hohe Werte.
Beim "Handel mit Kraftfahrzeugen; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen" entfällt ein hoher Anteil der Beschäftigten auf die reinen Werkstätten, die vom Lockdown im Frühjahr weniger stark betroffen waren als die Händler, die flächendeckend schließen mussten. In der ifo Konjunkturumfragen sind jedoch vorwiegend Autohändler enthalten, worin ein Großteil des Schätzfehler in diesem Zweig begründet sein dürfte. Überhöhte Schätzungen gab es auch bei den übrigen Dienstleistern, in der Land- und Forstwirtschaft und im Bergbau, da hier das ifo Institut das gleiche Verhältnis zwischen angezeigter Kurzarbeit und realisierter Kurzarbeit wie in den von der Umfrage abgedeckten Zweigen annahm.
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