BNY Mellon IM: UK-US-Handelsabkommen

UK-US-Handelsabkommen - mehr Symbolik als wirtschaftlicher Nutzen
Der neu gewählte US-Präsident Joe Biden hält nichts von einem Brexit, sondern stuft ihn sogar als Spiegelbild des Populismus à la Trump ein. Ob Boris Johnson dadurch zu einem Kurswechsel gezwungen sein wird und ob ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA zustande kommt, analysiert Shamik Dhar, Chefvolkswirt von BNY Mellon Investment Management:
"Viel hängt davon ab, ob sich die neue US-Administration für einen konfrontativen oder kooperativen Ansatz entscheidet. Die Briten wollen unbedingt eine De-facto-Grenze in der Irischen See vermeiden. Sie werden in den Verhandlungen versuchen, die Gemeinsamkeiten mit den USA und der neuen Regierung zu betonen. Dazu zählt allen voran die Bekämpfung des Klimawandels - die COP26 im November 2021 wird hier eine wichtige Rolle spielen -, aber natürlich auch die historische Nähe der beiden Länder, insbesondere in militärischer und sicherheitspolitischer Hinsicht. Vermutlich wird Großbritannien auch hervorheben, dass Frieden und Sicherheit auf der irischen Insel aufrechterhalten werden müssen, dass man sich an die Bedingungen des Rückzugsabkommens halten wird und es eine Verpflichtung gibt, keine Grenzinfrastruktur in Nordirland zu errichten. Wir erwarten, dass es letztendlich möglich sein wird, eine harte Grenze in Irland zu vermeiden, während man sich erneut zum Karfreitagsabkommen bekennt.
Auch ein Handelsabkommen mit den USA hat für Großbritannien einen hohen Wert - jedenfalls symbolisch, denn sein wirtschaftlicher Nutzen dürfte eher gering ausfallen. Deshalb wird wohl auch keine der beiden Seiten größere prinzipielle Zugeständnisse machen, um ein Handelsabkommen zu erreichen.
Der Grund hierfür: Der bilaterale Handel zwischen den USA und den Briten beläuft sich aktuell auf etwa 110 Milliarden Euro - das ist viel weniger als die fast 700 Milliarden Euro des bilateralen Handels zwischen Großbritannien und der EU, aber doch mehr als der bilaterale Handel mit einzelnen EU-Ländern - allen voran Deutschland. Das Handelsvolumen zwischen den USA und UK entspricht etwa 5% des britischen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Eine Steigerung des bilateralen Handels mit den USA um etwa 10% wäre somit etwa ein halbes Prozent des BIP "wert". Britische Verbraucher würden zwar von mehr Produktauswahl und niedrigeren Kosten profitieren, doch die direkte Wirkung auf das BIP wäre gering, da sowohl Importe als auch Exporte steigen würden.
Insgesamt würde ein direktes Handelsabkommen mit den USA also keinen enormen Nutzen bringen - und umgekehrt ein Verzicht darauf zumindest kurzfristig keine großen Kosten verursachen. Das gilt übrigens für den Handel mit den europäischen Nachbarn: Nach der gleichen Logik werden die wirtschaftlichen Folgen eines geringeren Handels mit der EU häufig überschätzt."
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