Schroders: Die Eurozone steht vor großen Herausforderungen

Keith Wade, Chefvolkswirt von Schroders, erläutert, wie sich die Zinsen in den USA entwickeln könnten und welche geldpolitischen Optionen den Notenbanken zur Verfügung stehen, sollte sich die globale Konjunktur abschwächen.
Langsameres Wirtschaftswachstum und fortdauernde Handelskonflikte haben für eine deutliche Korrektur der Zinsprognosen gesorgt und dazu geführt, dass die Anleihekurse kräftig gestiegen sind. In den USA könnte die Notenbank als "Absicherungsmaßnahme" die Zinsen senken, um die Wirtschaft auf Kurs zu halten. In den Jahren 1995 bis 1998 hat sich das bereits als erfolgreiche Strategie erwiesen. Die Wende des Investitionszyklus, die geringen Preissteigerungsraten und Zweifel an der Wirksamkeit der Geldpolitik dürften die Zentralbank dazu veranlassen, bis ins Jahr 2020 hinein bei ihrer lockeren Haltung zu bleiben.
Geldpolitische Maßnahmen reichen nicht aus In Industrieländern ist der Handlungsspielraum der konventionellen Geldpolitik begrenzt - und alternative Mittel stehen den Zentralbanken kaum zur Verfügung. Die quantitative Lockerung ist zwar grundsätzlich eine Option, muss aber wahrscheinlich durch fiskalpolitische Maßnahmen ergänzt werden, für die in den meisten Industrieländern ein gewisser Spielraum besteht. Weiterhin problematisch ist allerdings die hohe Staatsverschuldung einiger Volkswirtschaften der Eurozone - und ihre Fähigkeit, diese zurückzuzahlen. Wenn man politische Einschränkungen berücksichtigt, könnte der nächste Abschwung die Eurozone vor größere Herausforderungen stellen als die übrigen Industrieländer.
Schwellenländer: den Stoß abfedern Während die Industriestaaten mit ihrem langsameren Wachstum und niedrigen Zinsen kaum mehr Spielraum haben, können die Regierungen der Schwellenländer noch gewisse Maßnahmen ergreifen. Sollte es zu einer globalen Konjunkturabschwächung kommen, stehen ihnen eine Reihe bewährter Instrumente zur Verfügung. Aufgrund der zuvor größtenteils straffen Geldpolitik haben sie die Möglichkeit, Leitzinsen zu senken oder durch andere geldpolitische Maßnahmen die Konjunktur zu stützen. Zudem ist die Fiskalpolitik zwar Einschränkungen unterworfen, sie ist in einem Großteil der Schwellenländer aber dennoch tragfähig.
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