J O Hambro | Schwellenländer: Niedrige Zinsen und verbesserte Stromversorgung tragen zu einer Wirtschaftserholung Südafrikas bei
James Syme, Senior Fund Manager Global Emerging Markets Opportunities Strategy bei J O Hambro
Investmentfonds.de - Südafrika sticht unter den Schwellenländern durch eine Kombination aus einer sich dramatisch verbessernden wirtschaftspolitischen Lage, einem auf Edelmetallen basierenden Exportsektor und seinem Engagement in Wachstumsbranchen wie chinesischen Internetdiensten und Telekommunikation in Subsahara-Afrika hervor. Noch kann jedoch nicht von einer vollständigen wirtschaftlichen Erholung gesprochen werden.
Nach Jahrzehnten der Einparteienherrschaft durch den African National Congress (ANC) leitet die Koalitionsregierung Südafrikas eine neue Ära des wirtschaftlichen Fortschritts ein. Die „Regierung der nationalen Einheit” (GNU) hat sich zum Ziel gesetzt, das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederherzustellen, Korruption zu beenden und Reformen zu priorisieren, die auf Rechenschaftspflicht, eine kohärente wirtschaftspolitische Steuerung und Verbesserungen der Infrastruktur ausgerichtet sind. Kann die moderate wirtschaftliche Erholung des Landes das Interesse globaler Investoren wieder wecken?
Fortschritte bei Fiskalpolitik und Infrastruktur stärken wirtschaftliche Basis
Tatsächlich weist das Land seit November 2025 einen Primärüberschuss auf. Erreicht wurde dies durch Ausgabenkürzungen, insbesondere bei staatlichen Unternehmen, während die Zentralbank ihre Glaubwürdigkeit durch eine strengere Ausrichtung der Inflationsziele gestärkt hat. Die ersten politischen Entscheidungen zielten darauf ab, den öffentlichen Dienst zu professionalisieren, die Wirtschaftspolitik zu verbessern und das Vertrauen der Investoren und Unternehmen wiederherzustellen. Zudem hat die GNU Effizienz- und Kapazitätsverbesserungen im Energie- und Gütertransportsektor des Landes priorisiert.Bedeutende Verbesserungen in der Stromversorgung des Landes, die durch Reformen und private Investitionen beim staatlichen Versorger Eskom vorangetrieben wurden, haben die Lastabschaltungen verringert und sowohl die Industrieproduktion als auch die wirtschaftliche Stimmung gestärkt. Jahrzehntelang litt Eskom unter weitreichenden und anhaltenden landesweiten Stromausfällen. Die verfügbare Kapazität erreichte 2011 einen Höchststand von 85 %, sank jedoch bis Ende 2023 auf einen Tiefstand von 51 %. Im selben Jahr kam es an über 200 Tagen zu erheblichen Stromausfällen, die sowohl private Unternehmen als auch öffentliche Einrichtungen (wie Schulen und Krankenhäuser) betrafen und in einem Land mit hohen Kriminalitätsraten eine zusätzliche Herausforderung darstellten. Seit der Umsetzung neuer Reformen hat sich Eskoms verfügbare Kapazität bis Oktober 2025 auf 70 % erholt.
In einer Rede Anfang dieses Jahres stellte Finanzminister Enoch Godongwana fest, dass die südafrikanischen Steuerzahler in den letzten 15 Jahren fast 521 Milliarden ZAR für Firmensanierungen aufgewendet haben. Eine im November 2025 veröffentlichte Halbjahresbilanz sieht die Abschaffung direkter Subventionen für staatliche Unternehmen vor und wird zusammen mit höheren Einnahmen dazu führen, dass die wöchentliche Emission von Staatsanleihen von 3,75 Milliarden ZAR auf 3 Milliarden ZAR zurückgeht.
Die Überprüfung bestätigte auch die Unterstützung des Finanzministeriums für die South African Reserve Bank (SARB) bei ihrem Vorhaben, ihren ohnehin guten Ruf durch eine Senkung des Inflationsziels von 3 % bis 6 % auf 3 % +/- 1 % weiter zu stärken. Der anhaltende Primärüberschuss, die reduzierte Emission von Anleihen und das niedrigere Inflationsziel haben zu einer starken Entwicklung der Renditen südafrikanischer Staatsanleihen geführt.
Aktienmarkt mit drei Faktoren: Binnenwirtschaft, Edelmetallpreise und Unternehmen mit Exportschwerpunkt
Seit April 2025 ist die Rendite zehnjähriger südafrikanischer Anleihen von 11,1 % auf 8,6 % gesunken, während die Rendite zehnjähriger US-Anleihen von 4,5 % auf 4,0 % zurückging. Die Rückgänge am langen Ende der Zinskurve haben der SARB in diesem Zeitraum zwei Zinssenkungen ermöglicht, während sich die Währung seit dem Tiefpunkt im April um 13,4 % gegenüber dem US-Dollar aufgewertet hat.Die Finanzmärkte haben deutlich auf das verbesserte politische Umfeld reagiert, aber das wirtschaftliche Gesamtbild ist differenzierter. Aus Sicht der Anleger lässt sich der südafrikanische Aktienmarkt in drei Hauptfaktoren unterteilen, die im MSCI South Index jeweils etwa gleich gewichtet sind: die Binnenwirtschaft, die Edelmetallpreise und südafrikanische Unternehmen Schwerpunkt auf ausländischen Märkten.
Die Aussichten für die Binnenwirtschaft verbessern sich, und die Exportpreise für die Gold und Platin sind außergewöhnlich hoch. Zu den wichtigsten Auslandsaktiva südafrikanischer Unternehmen zählen verschiedene Internet- und Telekommunikationsunternehmen aus Schwellenländern, die insgesamt eine gute Performance erzielen.
Weitere positive Indikatoren sind die Fahrzeugverkäufe (+16 % im Jahresvergleich bis Oktober 2025) und das Geschäftsklima (der Wert von 121,1 im September 2025 liegt 10,9 Punkte über dem Vorjahreswert), die sich in den letzten Monaten deutlich verbessert haben.
Wir sind weiterhin der Ansicht, dass niedrigere Zinsen sowohl am kurzen als auch am langen Ende sowie eine verbesserte Stromversorgung zu einer anhaltenden Erholung der südafrikanischen Binnenwirtschaft beitragen können. Der Fonds bleibt in Südafrika übergewichtet, mit Engagements in allen drei genannten Bereichen.
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