ifo Corona Einkommensverteilung

IAB und ifo: Sozialstaat federt Einkommensverluste durch Corona ab
München/Nürnberg, 10. Dezember 2020 - Das deutsche Sozialsystem hat die von Corona ausgelösten Einkommensverluste der Arbeitnehmer*innen erheblich gedämpft. Zu diesem Schluss kommt eine gemeinsame Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des ifo Instituts. Sie schätzt, dass durch Corona das Bruttoerwerbs- einkommen insgesamt um rund drei Prozent gesunken ist, bei den unteren 10 Prozent der Einkommen sogar um 4,3 Prozent. "Aber die Kombination aus Kurzarbeitergeld sowie niedrigeren Steuern und Abgaben verringerte den Rückgang im Durchschnitt auf 1,1 Prozent", sagt Andreas Peichl, der beim ifo das Zentrum für Makroökonomik und Befragungen leitet.
"Die Kurzarbeit funktioniert wie geplant, wie ein Stoßdämpfer am Auto."
Die IAB-Forschungsgruppenleiterin Kerstin Bruckmeier sagt: "Ein großer Teil der krisenbedingten Einkommensverluste wird über die Arbeitslosenversicherung ausgeglichen." Nimmt man den Kinderbonus hinzu, die Erhöhung des Einkommenssteuer- freibetrags für Alleinerziehende, den Notfall-Kindergeld- zuschlag, einen erleichterten Zugang zu Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende und bezieht die Haushalte ohne Erwerbstätige ein, so schrumpft das verfügbare Einkommen über alle Einkommensklassen durchschnittlich sogar nur um 0,1 Prozent. Dabei wächst das Nettoeinkommen der unteren 20 Prozent sogar leicht. Negativ bleibt es in den oberen Einkommensklassen, so dass sich die Einkommens- ungleichheit nicht verschärft.
Die Ergebnisse beziehen die Entwicklungen bis September 2020 ein, also vor der starken Zunahme des Infektions- geschehens seit Oktober. Gleichwohl dürften sich die Verteilungsergebnisse, auch aufgrund der November- und Dezemberhilfen, nicht wesentlich ändern.
"Wie sich die Krise in den kommenden Jahren auf die Einkommensverteilung auswirkt, hängt entscheidend davon ab, wie sich die krisenbedingten Beschäftigungsausfälle und die finanziellen Unterstützungsleistungen für die Bevölkerung weiterentwickeln", schreiben die Forscher*innen.
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