Prof. Dr. Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums
für Makroökonomik und Befragungen
Das Eigenkapital deutscher Mittelständler
sinkt in der Coronakrise
München, 26. Februar 2021 - Das Eigenkapital deutscher
Firmen hat während der Coronakrise gelitten. 6 Prozent
der Firmen berichteten über starke Rückgänge. Bei
insgesamt 30 Prozent ist die Eigenkapitalquote gesunken.
61 Prozent berichteten dagegen von keiner Veränderung,
9 Prozent sogar von einem Anstieg. Das sind Ergebnisse
einer Studie des ifo Instituts im Auftrag der
Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern.
"Das Eigenkapital war nur eine von vielen Sorgen der
befragten Firmen. Ihnen brachen Aufträge weg, und ihre
Geschäftslage verschlechterte sich", erläutert Andreas
Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und
Befragungen.
Die Situation ist in einzelnen Sektoren und über die
Firmengrößen hinweg unterschiedlich: Kleine und
mittelständische Unternehmen (KMU) berichteten über
höhere Insolvenzrisiken. Diese Tendenz ist besonders bei
den kleinsten 25 Prozent der KMU sichtbar. Das Gastgewerbe,
die Reisebranche oder der Kunst- und Unterhaltungssektor
verzeichnen deutlich höhere Einbrüche beim Eigenkapital
als der Durchschnitt. Viele Unternehmen in diesen Branchen
waren vor der Krise gesund. Andere, deren Eigenkapital
stark abnahm, klagten bereits vor der Krise über schlechte
Geschäfte - etwa die Unternehmen der Metallerzeugung und
-verarbeitung.
Deshalb müsse das Eigenkapital kleiner Firmen gestärkt
werden, lautet eine der Empfehlungen in der Studie. Es
seien vor allem jene Maßnahmen sinnvoll, die Firmen mit
stabiler Geschäftsentwicklung vor der Krise unterstützen.
"Unprofitable Firmen künstlich am Leben zu halten, ist
nicht der richtige Weg. Das führt zu Wettbewerbsverzerrung",
sagt Peichl. Ein wirksames Instrument, um Eigenkapital zu
schützen, sei zum Beispiel eine temporäre Ausweitung des
steuerlichen Gewinnrücktrages.
Quelle: Investmentfonds.de
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