07.04.2010
Mittelstand startet gut gelaunt in den Frühling
Frankfurt (ots) -
- Zweitgrößter Geschäftsklimaanstieg seit Einführung 1991
- Lageurteile der Mittelständler erstmals seit November 2008
wieder leicht positiv
- Stimmungsverbesserung erfasst alle Branchen und Regionen
- Großunternehmen schätzen Lage trotz Verbesserung weiter negativ
ein
Das Geschäftsklima im Mittelstand ist im März nach einem
Rückschlag im Vormonat auf den seit Frühjahr 2009 eingeschlagenen
Erholungskurs zurückgekehrt. Gegenüber Februar verbessert sich der
zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers um 5,5 Zähler
auf 6,5 Saldenpunkte. Er macht dabei nicht nur den Verlust aus dem
Vormonat (-1,8 Zähler) mehr als wett; der Anstieg ist auch knapp
dreimal so stark wie eine durchschnittliche Monatsveränderung und der
zweitstärkste seit Beginn der Berechnungen im Januar 1991.
Kräftige Impulse kommen von beiden Komponenten des
Klimaindikators: Während sich die Geschäftserwartungen für die
kommenden sechs Monate um 4,0 Zähler auf 12,3 Saldenpunkte aufhellen,
ziehen die Urteile zur aktuellen Geschäftslage um noch stärkere 6,8
Zähler auf 0,9 Saldenpunkte an. Sie liegen damit zum ersten Mal seit
dem Beginn der massiven Lageverschlechterungen im November 2008
wieder leicht oberhalb der Nulllinie.
Ähnlich positiv zeigt sich die Stimmung bei den Großunternehmen.
Deren Geschäftsklima verbessert sich gegenüber Februar um 7,9 Zähler
auf 4,5 Saldenpunkte. Es übertrifft damit zum ersten Mal seit Juli
2008 wieder die Nulllinie und nähert sich dem Vergleichswert der
Mittelständler bis auf zwei Zähler an. Ausschlaggebend hierfür ist
die sehr starke Aufhellung der Lageurteile (+12,6 Zähler auf -6,6
Saldenpunkte), während die Geschäftserwartungen bereits seit einigen
Monaten auf einem sehr hohen Niveau liegen und jetzt mit +2,2 Zählern
auf 16,2 Saldenpunkte nur einen relativ geringen Wachstumsbeitrag
leisten.
Gleichwohl sind die Lageurteile der Großunternehmen trotz ihres
enormen Anstiegs einer der ganz wenigen Indikatoren des
KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, die noch im negativen Bereich
verharren.
Hierzu zählen auch die Absatzpreiserwartungen der Firmen, die
trotz deutlicher Anstiege in beiden Unternehmensgrößenklassen unter
der Nulllinie blieben. Die schwache Preissetzungskraft deutet auf
eine - trotz konjunktureller Erholung - weiterhin nur wenig
dynamische Nachfrage hin. Immerhin ist die Erholung aber so weit
fortgeschritten, dass die Firmen ihre Beschäftigungspläne im März
weiter nach oben korrigieren (Mittelstand: +2,5 Zähler;
Großunternehmen: +1,8 Zähler), wenngleich bei weitem nicht so kräftig
wie das Geschäftsklima.
Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe: "Der
dynamische Start des Mittelstands wie auch der Großunternehmen in den
Frühling hat im Ausmaß - nicht in der Richtung - positiv überrascht.
Gleichwohl gibt es keinen Anlass, das Bild einer lediglich schwachen
bis moderaten Erholung zu revidieren. Zum einen spricht aus den
Zahlen die Erleichterung über das Ende des ungewöhnlich harten
Winters. Zum anderen vollzieht der deutliche Anstieg der Lageurteile
nur nach, was die bereits seit längerem hohen Erwartungen schon
angekündigt hatten. Insofern bestätigt das März-Ergebnis die
Einschätzung, dass es nach einem witterungsbedingt schwachen ersten
Quartal zu einer deutlichen Belebung der Wirtschaftsaktivität im
Frühjahr kommen wird. Mit Blick auf das zweite Halbjahr dürften sich
hingegen zentrale Belastungsfaktoren wie die weiter enorme
Unterauslastung der Kapazitäten sowie die steigende Arbeitslosigkeit
vor allem in der Binnenkonjunktur wieder stärker bemerkbar machen.
Das diesjährige Realwachstum wird kaum über 1 ½ % hinausgehen."
Originaltext: KfW
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Quelle: news aktuell