Amundi: Keine Angst vor volatilen Märkten
„Ein Ende der Phase hoher Volatilitäten ist nicht abzusehen“, zu diesem Ergebnis kommt Alexandre Drabowicz, Experte für Volatilitätsinvestments bei Amundi, dem Zusammenschluss der Asset-Management-Einheiten von Crédit Agricole und Société Générale. Für anhaltende Unsicherheit an den Kapitalmärkten sorgen nach Einschätzung von Drabowicz vor allem drei Belastungsfaktoren: Erstens das Spannungsfeld zwischen einer Konjunkturstimulierung und dem Abbau von Staatsschulden, zweitens die Frage, wann und in welchem Ausmaß die Zentralbanken die in der Krise bereitgestellte Liquidität wieder abziehen werden und drittens die Unsicherheit, ob Inflation wieder zu einem Thema wird. „In den nächsten sechs bis zwölf Monate erwarten wir mit Blick auf diese Belastungsfaktoren, dass die Volatilitäten einerseits immer wieder über ihrem langfristigen Durchschnitt notieren und dass sie andererseits höheren Schwankungen ausgesetzt sein werden“, so Alexandre Drabowicz. Mit einem aktuellen Wert von über 27 % liegt beispielsweise die implizite 1-Jahres-Volatilität des Euro Stoxx 50 auf einem Niveau wie beispielsweise kurz vor dem Kollaps von Lehman Brothers. „Bei einer Verschärfung der Schuldenkrise in einigen südeuropäischen Ländern sind jedoch auch Ausschläge auf deutlich über 30 % vielleicht sogar 35 % nicht auszu- schließen“. Gerade in Phasen höherer Marktschwankungen rückt die Volatilität nicht nur als Risikomaß, sondern zunehmend auch als eigenständige Asset-Klasse in den Fokus vieler Investoren. Dafür sprechen zwei wesentliche Gründe: Erstens bietet das aktuelle Marktumfeld gute Renditechancen für ausgewählte Volatilitätsstrategien. Zweitens sind Volatilitätsbei- mischungen wegen der häufig negativen Korrelation zu Aktien und Credit Spreads geeignet, das Risiko-Rendite-Profil von Aktien- und gemischten Portfolios deutlich zu verbessern, da sie als neue Renditequelle für zusätzliche Diversifikation sorgen. Zudem verringert ein Volatilitäts- investment die Gesamtvolatilität eines Portfolios. Im Einzelnen setzen die Amundi Volatilitätsmanager bei den beiden in Deutschland zugelassenen Volatilitätsfonds Amundi Funds Volatility Euro Equities und Amundi Funds Volatility World Equities auf folgende Renditequellen: 1. Langfristiger Mean-Reversion-Prozess: Die Volatilität bewegt sich in Zyklen und tendiert immer wieder zu ihrem Mittelwert zurück. Für den Euro Stoxx 50, den S&P 500 und den Nikkei 225 liegt dieser langfristige Durchschnitt in der Größenordnung um 25 %. Folglich kauft das Fondsmanagement Volatilität, wenn diese unter ihrem langfristigen Durchschnitt notiert und verkauft Volatilität, wenn sie darüber liegt. Je stärker die Volatilität ausschlägt, desto stärker ist in der Regel auch die Gegenbewegung zurück zum Durchschnitt. Um davon zu profitieren, legt das Management eine Gewichtungsmatrix zugrunde und investiert umso stärker in Volatilität, je weiter sie sich von ihrem Mittelwert entfernt hat. 2. Kurzfristiges Oszillieren der Märkte: Darüber hinaus nutzt das Fondsmanagement auch geringfügigere Volatilitätsschwankungen. Oszillieren die Volatilitäten innerhalb relativ geringer Bandbreiten, kann das Management durch eine aktive Strategiegewichtung kurzfristige Markterwartungen nutzen. 3. Ländergewichtung: Die Volatilitäten verschiedener Regionen sind nicht perfekt korreliert. Dies nutzt das Portfolio Management für die weltweit investierenden Volatilitätsfonds, um mit entsprechenden Allokationen europäischer, amerikanischer und asiatischer Volatilitäten zusätzlich Rendite zu erwirtschaften. Dass Volatilitäts-Strategien einen Aufschwung erfahren haben, liegt nicht zuletzt an der Weiterentwicklung der Derivatemärkte. So stehen Volatilitäts- managern heute für die Umsetzung ihrer Ansätze zahlreiche Instrumente zur Verfügung. Bei Amundi werden die Strategien ausschließlich mit börsenge- handelten Optionen umgesetzt, da diese die Märkte gut abbilden und selbst in Krisenphasen ein hohes Maß an Liquidität geboten haben. Um beispielsweise ein reines Long-Aktienvolatilitätsinvestment zu erhalten, investieren die Manager in Optionen und sichern Aktien- und Zinsrisiken über Futures ab. Als Restgröße bleibt so die implizite Volatilität isoliert übrig. Amundi ist bereits seit 1999 als Volatilitätsmanager aktiv und zählt mit einem verwalteten Anlagevolumen von rund fünf Milliarden Euro in Volatilitäts- investments zu den führenden Adressen in diesem Segment. Das Team umfasst sieben Derivatespezialisten.
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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