Eurizon | Geopolitik heizt den Ölpreis nicht an
The Globe, Investmentausblick von Eurizon Capital
Investmentfonds.de | Die geopolitischen Spannungen zeigen keine Anzeichen einer Entspannung, doch die Märkte reagieren darauf gleichgültig. Warum? Die Antwort auf diese wiederkehrende Frage liegt in den geringen makroökonomischen Auswirkungen der aktuellen Ereignisse, die sich vor allem durch das niedrige und wenig volatile Preisniveau der Energierohstoffe, allen voran Erdöl, erklären lassen. Im Unterschied zum Ausbruch des Ukraine-Krieges, der zu einer Verknappung von Gas und Öl geführt hatte, ist das Angebot derzeit reichlich. Tatsächlich verzeichnete der Ölpreis im Jahr 2025 zwei Phasen der Anspannung: zu Jahresbeginn aufgrund der Sanktionen gegen Russland und des rauen Klimas in den USA sowie im Juni im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran, der jedoch rasch beigelegt wurde. Auch in diesen Fällen überschritt der Preis nicht die Marke von 80 US-Dollar pro Barrel. Seit April hat die OPEC+ ihre Strategie geändert und die monatlichen Produktionsquoten angehoben. Ursprünglich war vorgesehen, die Förderung von Mai bis Oktober um 0,8 Millionen Barrel pro Tag zu steigern; tatsächlich lag die Aufstockung bereits im August bei 1,3 Millionen Barrel. Damit hat die OPEC+ rund die Hälfte der 2023 beschlossenen Produktionskürzungen wieder ausgeglichen.
OPEC+ hat die monatlichen Produktionsquoten angehoben

Mit dieser Produktionssteigerung hat die OPEC+ die Preise im Korridor von 55 bis 75 US Dollar pro Barrel gehalten und dabei Marktanteile zurückgewonnen, ohne das für die Profitabilität in den USA entscheidende Gleichgewicht zu beeinträchtigen. Unterhalb von 55 US-Dollar entsteht nämlich negativer Druck auf die amerikanischen Investitionen. Mit Blick auf die Zukunft erwartet die IEA (International Energy Agency) bis 2025 einen Anstieg der weltweiten Nachfrage um 740.000 Barrel pro Tag, während das Angebot um 2,7 Millionen Barrel pro Tag zulegen dürfte. Daraus ergäbe sich ein Überschuss von mehr als 2 Millionen Barrel pro Tag. Nach wie vor hält die OPEC an ihren optimistischen Schätzungen fest, wonach die Nachfrage um 1,3 Millionen Barrel pro Tag steigen soll, getragen vor allem von den asiatischen Schwellenländern. Tatsächlich liegen die Verbrauchszahlen in China und Indien jedoch unter den offiziellen Prognosen. Viele Beobachter gehen daher davon aus, dass die OPEC die Nachfrage überschätzt. Wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß, wurden die Nachfrageprognosen im Laufe des Jahres 2025 nach unten korrigiert, während die Produktion der OPEC ebenso wie die der USA gestiegen ist. Insgesamt deutet sich für die Preise eher ein rückläufiges als ein steigendes Szenario an.
Nachfrageprognosen und Produktion der OPEC und USA

Das Bild deutet darauf hin, dass sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage im Vergleich zum ersten Halbjahr 2025 zunehmend in Richtung eines strukturellen Angebotsüberschusses verschiebt. Kurzfristig werden die Preise durch chinesische Käufe zur Aufstockung strategischer Reserven sowie durch Risiken im Zusammenhang mit der russischen Produktion gestützt. Im Konsens erwarten Analysten jedoch ein mögliches Überangebot, das Anfang 2026 zu einem Rückgang der Preise im Korridor von 50 bis 60 US-Dollar pro Barrel führen könnte. Es sei angemerkt, dass dieses Niveau von der Trump-Regierung, die einen weiteren Inflationsrückgang anstrebt, weiterhin positiv bewertet würde. Zugleich wäre es jedoch als Untergrenze zu verstehen, die nicht unterschritten werden sollte, um die Rentabilität der US-Produzenten nicht zu gefährden. Ein sensibles Gleichgewicht zwischen Inflationsbekämpfung, Rentabilität der Hersteller und Neutralisierung der Auswirklingen geopolitischer Spannungen.
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