04.11.2005
Threadneedle: Wöchentliche Marktanalyse
Köln, den 04.11.2005 (Investmentfonds.de) - Großbritannien
In der letzten Woche verzeichnete der britische Aktienmarkt auf Tagesbasis einen
seiner kräftigsten Anstiege seit Oktober 2004. Dies war hauptsächlich auf den
plötzlichen Anstieg von Übernahmeaktivitäten zurückzuführen. Eines der wichtigsten
Übernahmeangebote war das Angebot von Telefonica für O2. Weitere britische Unternehmen,
die aufgrund des M&A-Fiebers zulegen konnten, waren P&O (nach Gerüchten, dass Dubai
Ports World für dieses Unternehmen ein Übernahmeangebot abgeben könnte), Pilkington
(für das Nippon Sheet Glass Interesse hegen soll) sowie das Bauunternehmen Mowlem
(das behauptete, ein vorläufiges Übernahmeangebot erhalten zu haben). Darüber hinaus
hält die Veröffentlichung der Unternehmensgewinne an. In der letzten Woche wurde
erneut eine Vielzahl von Ergebnissen vorgelegt.
USA
Der US-Markt erlebte eine weitere durch Kursschwankungen geprägte Börsenwoche. Die
Auslöser dafür waren die anhaltenden Besorgnisse bezüglich der Inflations- und
Zinsentwicklung. Gegen Ende der Woche lag der Markt jedoch wieder im Plus. Auf
volkswirtschaftlicher Ebene wurden die BIP-Zahlen für die USA veröffentlicht, die
wesentlich besser als erwartet ausgefallen sind. Andererseits fielen die Zahlen
zum Verbrauchervertrauen des Conference Board schwach aus. Die Gewinnsaison für
das 3. Quartal hält an. Energieunternehmen haben in der letzten Woche gute Zahlen
vorgelegt. Darüber hinaus gab Dell jedoch enttäuschende Ergebnisse bekannt, da die
Umsätze im 3. Quartal die Prognosen des Unternehmens nicht erfüllten.
Europa
Trotz Kursschwankungen beendete der europäische Markt die Woche positiv. Der Markt
wird nach wie vor durch die M&A-Aktivitäten gestützt. In der letzten Woche gab das
spanische Unternehmen Telefonica ein Angebot für O2 ab. Die Gewinnsaison verlief in
Europa bis jetzt relativ uneinheitlich. Zu den Unternehmen, die erfreuliche Ergebnisse
vorlegten, zählten ABB, Telecinco und DaimlerChrysler. Im Hinblick auf die
Portfolioaktivitäten haben wir unsere Positionen in der Ölbranche etwas angehoben.
Die Gewichtung in kleineren und mittelgroßen Unternehmen wurde weiter reduziert.
Japan
Nach der jüngsten Rallye verzeichnete Japan eine weitere sehr gute Woche. Ins-
besondere Banken, Immobilienversicherer und Wertpapierhändler legten eine gute
Entwicklung vor. Kleinere Unternehmen tendierten im Oktober erfreulich, aber auch
marktbreite Titel erweisen sich zunehmend als führend. Beflügelt wurde der Markt
durch positive Äußerungen der Bank of Japan, deren Vertrauen in die Wirtschaft
gewachsen ist. Die Gewinne der Unternehmen lagen ebenfalls über den Erwartungen,
da die Firmen branchenübergreifend gute Gewinne bekannt gaben. Beispiele hierfür
sind Komatsu und Nippon Steel, die wir im Rahmen unserer Portfolios halten.
Asien & Schwellenländer
In den letzten Tagen erholten sich die asiatischen Märkte deutlich. Zu den wichtigsten
Faktoren zählte die koreanische Bankenbranche, denn Unternehmen wie die Kookmin Bank,
eine unserer Positionen, legten aufgrund von Rekordgewinnen auf Quartalsebene kräftig
zu. Auch Übernahmeaktivitäten waren ein Kennzeichen der asiatischen Märkte. So kündigte
Vodafone den Erwerb eines 10-prozentigen Anteils am Unternehmen Bharti Televentures mit
Sitz in Indien an. Auch andere Schwellenländermärkte konnten zulegen. Wir haben unsere
Positionen in Russland, Brasilien und Mexiko erhöht. Darüber hinaus waren die
Quartalsergebnisse in Lateinamerika, und zwar insbesondere in Mexiko, sehr gut.
Anleihen
Anleger in Anleihen machen sich um die Inflations- und Zinsentwicklung nach wie vor
Sorgen. Man geht davon aus, dass die US-Notenbank die Zinsen in den USA in dieser
Woche um weitere 0,25 Prozent auf 4 Prozent anheben wird. Desweiteren glaubt man,
dass dieser Trend auch in den nächsten Monaten anhält. Die weitere Entwicklung der
Leitzinsen ab Februar 2006 ist jedoch wegen des dann vollzogenen Wechsels auf dem
Chefsessel der US-Notenbank von Greenspan auf den neuen Chairman Bernanke unsicher.
Die Stimmungslage am Markt für Unternehmensanleihen war auch in der letzten Woche
durch Nervosität geprägt. Wir reduzieren derzeit das Risiko innerhalb unserer Fonds
und sind in dieser Anlageklasse nun untergewichtet. Gleichzeitig hat der Markt für
Hochzinsanleihen weiter mit den Problemen im Zusammenhang mit General Motors und
GMAC zu kämpfen.
Quelle: Investmentfonds.de