11.11.2005
Threadneedle: Marktanalyse
Köln, den 11.11.2005 (Investmentfonds.de) - Großbritannien
Der britische Aktienmarkt stieg aufgrund zunehmender M&A-Aktivitäten im Wochen-
verlauf weiter an. Zusätzlich zu den Übernahmeangeboten für O2, Pilkington, P&O
und Mowlem wurden nun auch Firmen wie Hanson und Scottish Power Gegenstand
wirklicher oder nur gerüchteweise verlautbarter Übernahmeangebote. Darüber hinaus
hält die Gewinnsaison an. Eine unserer Positionen, International Power, legte für
das 3. Quartal einen Gewinnanstieg von 71 Prozent vor. Bezüglich der Portfolio-
aktivitäten haben wir im Monatsverlauf Aktien wie Scottish Power, ICI, O2, UBM,
AB Ports, Meggitt und Forth Ports entweder erworben oder die gewichtung angehoben. Gleichzeitig wurden Titel wie Punch Taverns, WPP, Enterprise Inns und Prudential
verkauft oder reduziert.
USA
Der US-Markt entwickelte sich auch in dieser Woche erfreulich. Die Quartalsgewinne
lagen bis jetzt über den Erwartungen und die Wirtschaftsdaten fielen ebenfalls
positiv aus. Die Zahlen des Institute of Supply Management belegten ebenfalls, dass
das Wachstum auch zu Beginn des 4. Quartals anhält. Die US-Notenbank erhöhte die
Leitzinsen in der letzten Woche erneut um 0,25 Prozent auf nun 4,0 Prozent. Wir
gehen davon aus, dass die Fed die Leitzinsen weiter anheben wird. Im Hinblick auf
die Portfolioaktivitäten haben wir die Ausrichtung auf die Energiebranche leicht
verringert, die Gewichtung in Energieabsicherungen wie beispielsweise Fluggesell-
schaften jedoch angehoben. Außerdem haben wir im Bereich Finanztitel aufgestockt
und haben unsere Position in CB Richard Ellis angehoben.
Europa
Auch der europäische Aktienmarkt legte im Wochenverlauf zu. Dabei profitierte er
von den anhaltenden M&A-Aktivitäten. Auf Branchenebene verzeichneten Versicherungs-
unternehmen einen kräftigen Aufwärtstrend. Dabei kam ihnen die Entwicklung der
Anleiherenditen zugute. Die europäische Region befindet sich mitten in der Gewinn-
saison für das 3. Quartal. Bis jetzt deutet einiges auf uneinheitliche Ergebnisse
hin. Finanzunternehmen entwickelten sich erfreulich, da sowohl UBS als auch AXA
sehr gute Zahlen vorlegten. Wir bleiben in Banken und Versicherungen weiter unter-
gewichtet, haben unsere Untergewichtung jedoch etwas abgeschwächt. Unerfreulich
ist anzumerken, dass viele kleinere Unternehmen derzeit Gewinnwarnungen abgeben.
Außerdem setzen wir in Deutschland weiter auf das Thema Restrukturierungen. Die
Deutsche Telekom und Mercedes Benz haben eine Verringerung der Zahl ihrer
Mitarbeiter angekündigt.
Japan
Japan erwies sich im Wochenverlauf als einer der führenden Märkte. Der Nikkei stieg
auf ein 4½-Jahreshoch an. Außerdem erhöhte die Bank of Japan ihre Prognose für die
Kern-Verbraucherpreise und das Wirtschaftswachstum. Die Zwischenergebnisse der
Unternehmen fielen in Japan bis jetzt sehr gut aus. Das Gewinnwachstum bleibt
hoch. Stahlunternehmen entwickeln sich erfreulich und so konnte die JFE Holdings
in der letzten Woche einen Anstieg der Gewinne vorweisen. Die Portfolioaktivitäten
waren geringer als zuletzt. Wir haben Positionen in eAccess und Mizuho aufgebaut.
Gleichzeitig wurde der Titel NTT verkauft.
Asien & Schwellenländer
Auch Asien stieg im Wochenverlauf an. Dabei entwickelte sich das Segment Technologie
am besten. Wir bleiben sowohl für diese Branche als auch für das Segment Rohstoffe
zuversichtlich. Außerdem gefällt uns nach wie vor der koreanische Markt, und hier
insbesondere Bankentitel. Man macht sich jedoch Sorgen um das Wachstum der Stahl-
produktion in China und ob der Trend des Anstiegs der Immobilienpreise in Hongkong
weiter andauern wird. Wir bleiben in der Immobilienbranche übergewichtet, jedoch
nicht mehr so stark. Die Wachstumsaussichten für Asien insgesamt sind erfreulich.
Außerdem ist das anhaltende Wachstum in China ein entscheidender Faktor für das
Exportwachstum Koreas.Auch in anderen Schwellenländermärkten bleibt der Konsum
hoch, insbesondere in Brasilien und Südafrika. Mit am stärksten übergewichtet in
dieser Region sind wir im Bereich Verbraucherfinanzen.
Anleihen
Die Verkaufswelle an den Märkten für Staatsanleihen hielt in der letzten Woche an,
wenn auch nicht mehr so ausgeprägt wie noch zuletzt. Wir erwarten für Ende des Jahres
eine kleinere Rallye und haben vor, die Duration bei US-Staatsanleihen von einer
neutralen auf eine Long-Positionierung umzustellen. Anleihen mit Investmentstatus
verzeichneten eine weitere schwache Woche, obwohl die Zinsdifferenzen leicht
schrumpften. Angeführt wurde diese Entwicklung von Unternehmensanleihen mit einer
Bonität von BBB. Das Emissionsvolumen ist zwar nach wie vor gering, aber es gibt
Hinweise für ein demnächst wieder ansteigendes Emissionsvolumen. Auch am Hochzins-
anleihenmarkt sind die Zinsdifferenzen leicht geschrumpft. Diese Anlageklasse
profitiert darüber hinaus von guten Quartalsergebnissen.
Quelle: Investmentfonds.de