Pioneer: Europa - Börsen vor Widerstandsmarken
Überzeugende Berichtssaison Der positive Nachrichtenfluss vor allem zu Konzernen mit guter Marktstellung in den Wachstumsregionen bestätigte sich eindrucksvoll in den Halbjahreszahlen. Optimierte Kostenstrukturen und hohe Produktionsflexibilität bewirkten eine dynamische Gewinnerholung. Dank strukturell verbesserter Wettbewerbsfähigkeit waren die Revisionstrends in den Gewinnschätzungen vor allem für Deutschland hoch. Die Stärke der konjunkturellen Impulse bleibt jedoch unsicher, zumal sich die Dynamik in wichtigen Konjunkturindikatoren mit jüngsten Hochpunkten abschwächen dürfte. Auch zeigt die restriktivere Wirtschaftspolitik in den Wachstumsregionen Asiens allmählich Wirkung. Märkte in dünnerer Höhenluft In dem Maße, wie sich zyklische Impulse aus verbesserten Konjunkturdaten (Ifo, ZEW) oder positiven Firmenmeldungen abzuschwächen beginnen, wird die Bereitschaft zu weiteren Aufwärtsrevisionen in den Gewinnprognosen auslaufen. Dies engt den Spielraum für eine Bewertungsausdehnung an den Börsen ein und erhöht die Volatilität der Märkte. Dies legt eine defensivere Anlagepolitik nahe. Widerstand bestätigt Mit der Erholung im Juli wurde die Schulter-Kopf-Formation zunächst aufgelöst, der hartnäckige Widerstand bei 260 aber bestätigt. Ein Ausbruch eröffnet Kurs- spielraum bis 270/280. Die Konsolidierungsrisiken reichen weiterhin bis 240/220. Rentenmärkte Wirtschaft im Aufwind Jüngste Konjunkturdaten bestätigen Hoffnungen auf eine anhaltende Wirtschafts- erholung im Euroraum. Im Juli kletterten die Einkaufsmanagerindizes im Industrie- wie Dienstleistungssektor auf den zweithöchsten Wert seit dem Konjunktureinbruch Anfang 2009. Dabei entwickelt sich der Beschäftigungsaufbau so dynamisch wie seit Frühjahr 2008 nicht mehr. In Deutschland ging die Arbeitslosenquote im Juli auf 7,6% bzw. das Tief von 2008 in der Vorkrisenzeit zurück und beeinflusst zunehmend auch Konsumklima positiv. Vor allem die Einkommensaussichten werden wieder zuversichtlicher bewertet. Mit dem höchsten Monatszuwachs seit der Wiedervereinigung kletterte schließlich das Ifo-Geschäftsklima im Juli auf ein dreijähriges Stimmungshoch. Die Lagebeurteilung und vor allem die Unter- nehmenserwartungen verbesserten sich markant. Verhaltener Preisauftrieb Mit ihrer Prognoseanhebung für die Inflationsrate in 2010 von 1,2% auf 1,5% reagierte die EZB auf die Risiken steigender Rohstoff- und Importpreise. Im Juni zogen auch die deutschen Erzeugerpreise von 0,9% auf 1,7% an. Aktuelle Schätzungen erwarten für die Juli-Verbraucherpreise im Euroraum einen Anstieg auf 1,7% (nach 1,4%). Die Preisentwicklung wird vorerst von der niedrigen Vorjahresbasis und aktuell schwächerem Euro überzeichnet. Auslaufende Saisoneffekte und eine konjunkturelle Abflachung im Jahresverlauf sollten den Preisauftrieb wieder beruhigen. Leitzins bleibt auf Rekordtief Mit erfolgreicher Steuerung ihrer Refinanzierungsgeschäfte trägt die EZB zur Stabilisierung des Geldmarktes und beginnenden Normalisierung im Finanzsektor bei. Anleihen der Peripherieländer wurden zuletzt ohne Verwerfungen platziert und überschüssige Liquidität bei unterstützenden Käufen der EZB zeitnah abgeschöpft. Damit wirkte sie einem Anstieg der Geldmarktzinsen entgegen. Ein Ausstiegsszenario mit Rückführung ihrer "unkonventionellen Maßnahmen" steht auf absehbare Zeit kaum auf der Agenda. Zur Sitzung am 5. August und bis ins Frühjahr 2011 dürfte die EZB am Leitzins bei 1,00% festhalten. Anleihen im Zinstal Die Absetzbewegungen vom Renditetief bei 2,50% führten rasch bis 2,80%. Mit zurück- kehrender Risikoneigung der Anleger und der Perspektive eines Straffungszyklus der EZB dürften die Renditen mittelfristig in den Bereich 2,90%-3,40% zurückkehren.
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