ifo: Euro-Rettungsschirm belohnt die Spekulanten und schadet Deutschland
Köln, den 21.05.2010 (Investmentfonds.de) -

Gravierender als mögliche Lasten aus der Haftung Deutschlands ist die Fehlsteuerung von Investitionen und die damit zu erwartende Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Deutschland. Nach dem Beitritt zum Euro hatten die Südeuropäer von günstigen Zinsen profitiert und auf Pump einen künstlichen Wirtschaftsboom finanziert. Höhere Zinsen im Vergleich zu Deutschland hätten nun den künstlichen Boom beendet. Dieser Effekt wird durch den Rettungsschirm verhindert. Für Deutschland gilt das Argument spiegelbildlich. Deutsche Ersparnisse sind jahrelang nach Südeuropa und in die USA geflossen. Im Inland wurde kaum noch investiert und Deutschland rutschte auf einen der letzten Plätze beim Wirtschaftswachstum. Dann erschütterte die Griechenlandkrise den Glauben an die Bonität der Schuldenländer, was zu einer Korrektur der Zinsstrukturen führte. Für Deutschland war diese Korrektur vorteilhaft, denn es war zu erwarten, dass ein Großteil der deutschen Kapitalexporte von zuletzt 166 Mrd. Euro im Jahr in Zukunft im Inland verblieben wäre und hier wieder für mehr Wachstum gesorgt hätte, wie man es aus der Vor-Euro-Zeit kannte. Das Gewährleistungsgesetz verhindert jedoch diese notwendige Korrektur, lenkt das Kapital weiter ins Ausland und verhindert so dringend notwendige Investitionen in Deutschland. Selbst mit massiven Steuererleichterungen für Investoren wird man nicht in der Lage sein, dagegen anzuhalten. „Der Rettungsschirm ist für Deutschland ein unkalkulierbares Abenteuer und eine sichere Wachstumsbremse“, sagt ifo Präsident Sinn.
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