Wertpapierkäufe: EZB macht sich politisch und finanziell abhängig

Nach der dramatischen Hilfsaktion für die Eurozone hat die EZB damit begonnen, erstmals selbst europäische Staatsanleihen zu kaufen, um die Liquidität der Märkte zu garantieren. Diese unkonventionelle Geldpolitik will die EZB durch andere Geschäfte sterilisieren, um eine Ausweitung der Zentralbankgeldmenge und damit einer Erhöhung der Inflationsgefahr entgegenzuwirken. „Diese Maßnahmen sind schon deshalb nicht besonders zielführend, weil die EZB damit nur ihre Verbindlichkeiten umstrukturiert. Eine nachhaltige Strategie muss aber auf der Forderungsseite der Bilanz ansetzen“, sagte Belke. Er verwies auf die unerwünschten Nebenwirkungen wie Renditeverluste auf den Anleihemärkten, die es Euroländern erschwere, privates Kapital zu attrahieren. Als besonders besorgniserregend bezeichnete Belke, dass die Eurozone mit den Wertpapierkäufen der EZB noch tiefer in eine fortlaufende unkonven- tionelle Geldpolitik gerate. Es sei nun schwer zu sagen, wie das Programm, einmal begonnen, wieder gestoppt werden könne. „Die EZB muss endlich die Fragen beantworten, die potenzielle Investoren bewegen: Von welchen Ländern will sie Staatsanleihen kaufen? Nach welchen Kriterien trifft sie ihre Kaufentscheidungen? Welche Strategie verfolgt sie bei Erstausgaben? Wann erfolgt der Ausstieg aus dem Programm, und um welche Beträge handelt es sich?“ Ansonsten riskiere sie einen weiteren Wertverlust des Euro, dem erfahrungsgemäß die Erosion des Binnenwertes der Währung auf dem Fuße folgt.
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.