16.10.2006
Booz Allen Hamilton: Flexibilität wichtiger als Kostensenkung - Gute Chancen für die Automobilindustrie in Deutschland
München (ots) -
Automobilbranche steht vor neuen Herausforderungen / Booz Allen
Hamilton-Modellrechnung zeigt neue Chancen für Produktionsstätten
in Hochlohnländern / Gegenüberstellung von flexibler Fertigung und
starrer Fertigung in Niedriglohn-Standorten
Deutsche Automobilexperten halten Flexibilität in der Fertigung
von Fahrzeugen für die entscheidende Herausforderung der nächsten
Jahre. Dies erklärte jeder zweite Top-Entscheider der
Automobilindustrie in einer aktuellen Untersuchung der
internationalen Strategie- und Technologieberatung Booz Allen
Hamilton. Erst an zweiter Stelle folgte das Thema Kostensenkung
(34%). Die Entwicklung neuer attraktiver Automodelle wird von den
Automanagern dagegen als weniger wichtig (12,5%) eingestuft.
Berechnungen von Booz Allen Hamilton unterstreichen diese
Einschätzung: Um bis zu 410,- Euro pro Fahrzeug lässt sich die
operative Marge bei einer flexiblen Produktionslinie gegenüber
traditionell, starren Produktionsprozessen erhöhen. Um Verluste zu
vermeiden, müssen die Unternehmen schnell auf die Änderungen im
Kaufverhalten bezüglich Kaufzeitpunkt, Modell- und
Ausstattungswünschen reagieren. Ansonsten drohen Überkapazitäten
oder im gegensätzlichen Fall lange Wartezeiten für die Kunden. Hinzu
kommen immer kürzer werdende Serienlaufzeiten und eine wachsende Zahl
von Nischenfahrzeugen. "Dieser Marktdynamik kann auch mit
ausgefeilten Planungstechniken nicht mehr ausreichend Rechnung
getragen werden. Nur durch flexible Produktionslinien können die
Volumenhersteller in jedem Fall zeitnah auf den Markt reagieren",
erklärt Bernhard Rieder, Partner bei Booz Allen Hamilton.
Modellrechnung verdeutlicht die Vorteile flexibler Produktion
Bislang war im Volumensegment der Automobilindustrie dem geringen
Lohnniveau typischer Niedriglohn-Standorte in Osteuropa und Asien
wenig entgegenzusetzen. Die niedrigen Produktionskosten gleichen die
durch Marktschwankungen und daraus resultierenden Überkapazitäten
bedingten Margenverluste aus. Dagegen haben vor allem die Hersteller
im Premium-Segment auf möglichst flexible Produktionssysteme gesetzt
und die höheren Fixkosten durch die schnellere Reaktion auf
Marktschwankungen, vor allem aber durch die bessere Profitabilität
der Premium-Modelle ausgeglichen. Die Rechnung von Booz Allen
Hamilton zeigt, dass sich dieser Weg auch für Volumenhersteller
lohnt:
Im Idealfall einer stabilen Marktsituation liegt die angenommene
Marge einer starren Inlandsproduktion bei 5% - bzw. 11,1% bei einer
vergleichbaren Produktion am Niedriglohn-Standort. Der Automobilmarkt
unterliegt jedoch permanent starken, teilweise unvorhersehbaren
Schwankungen bei Volumen und Modellmix. Bei Eintritt solcher
Marktschwankungen stürzt die operative Marge in einer starren
Produktion in Niedriglohnländern auf 1% ab.
Ein flexibles Produktionssystem kann solche Schwankungen dagegen
nahezu vollständig kompensieren. Die auf Grund höherer Fixkosten
niedrigere Ausgangsmarge von 3.1% sinkt hier lediglich leicht auf
2,2%. Folglich ergibt sich ein Margenvorteil eines flexiblen
Produktionssystems in Deutschland von 1,2%, dies entspricht ca. 120,-
Euro pro Fahrzeug, gegenüber dem Niedriglohn-Standort.
Fertigungsanlagen in Deutschland, die noch traditionell starr
produzieren, schneiden bei der Modellrechnung von Booz Allen Hamilton
am schlechtesten ab. Weder kann in diesem Fall auf Schwankungen
reagiert werden, noch können Verluste durch niedrige Lohnkosten
vermieden werden. Die operative Marge sinkt in den roten Bereich auf
-1,9% ab. Das Unternehmen kann die Fahrzeuge nur noch mit Verlust
absetzen. Pro Fahrzeug bedeutet dies eine um 410,- Euro niedrigere
Marge im Vergleich zur flexiblen Produktion.
Mit rund 18.000 Mitarbeitern und Büros auf sechs Kontinenten zählt
Booz Allen Hamilton zu den weltweit führenden Strategie- und
Technologieberatungen. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner
rund 250 aktiven Partner. Sechs Büros sind im deutschsprachigen Raum:
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Wien und Zürich. Der Umsatz
beläuft sich weltweit auf 3,7 Mrd. US$, im deutschsprachigen Raum auf
205 Mio. Euro.
Originaltext: Booz Allen Hamilton
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