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12.06.2025

J.P. Morgan AM | Europas Bankensektor bietet trotz j�ngster Rally noch viel Wachstumspotenzial

Jon Ingram, Portfolio-Manager f�r europ�ische Aktien in der International Equity Group von J.P. Morgan Asset Management

Vergangenes Misstrauen weicht neuem Optimismus
Bewertungen bleiben attraktiv � trotz Kursanstiegen
Zinsumfeld bleibt ein entscheidender Faktor

Investmentfonds.de - Frankfurt, 12. Juni 2025 � Lange Zeit galten europ�ische Banken als das Sorgenkind der Kapitalm�rkte � doch nach Jahren der Transformation sowie schwacher Ertr�ge haben sich viele der Institute modernisiert und sind nun ertragsstark aufgestellt. W�hrend 2023 und 2024 vor allem US-Tech-Werte im Rampenlicht standen, �berfl�gelte der europ�ische Bankensektor eher unbemerkt von der �ffentlichkeit den europ�ischen Markt. Dies war ausschlie�lich auf das zugrunde liegende Gewinnwachstum zur�ckzuf�hren. Nach Einsch�tzung von Jon Ingram, Portfolio-Manager f�r europ�ische Aktien in der International Equity Group von J.P. Morgan Asset Management, bietet der europ�ische Bankensektor zus�tzlich zu der zuletzt starken Kursentwicklung weiterhin erhebliches Renditepotenzial � insbesondere im aktuellen Zinsumfeld. �Es mag �berraschen, dass ein gro�er Teil der starken Performance im europ�ischen Aktienmarkt auf den Bankensektor zur�ckzuf�hren ist�, erkl�rt Ingram und blickt optimistisch in die Zukunft. �Obwohl viele Bankaktien in den vergangenen Jahren teils dreistellig zugelegt haben, halten wir sie weiterhin f�r g�nstig bewertet.�

Vergangenes Misstrauen weicht neuem Optimismus

Die Skepsis gegen�ber den Banken in Europa hat die Wurzeln in der globalen Finanzkrise 2008 und die einige Jahre sp�ter folgende Staatsschuldenkrise in der Eurozone, die dem Bankensektor enorm zusetzten und das Anlegervertrauen nachhaltig ersch�tterten. Das darauffolgende Jahrzehnt der ultralockeren Geldpolitik und strengerer Regulierung setzten die Rentabilit�t des ohnehin schon schw�chelnden Sektors weiter unter Druck. Doch das Bild hat sich gewandelt: Die Institute haben ihre Bilanzen gest�rkt, Risiken abgebaut und ihre Gesch�ftsmodelle grundlegend modernisiert. �Wir sehen im europ�ischen Bankensektor aktuell sehr gut gef�hrte, sehr effiziente Unternehmen�, erkl�rt Jon Ingram. �Die Regulierungsanforderungen haben sie dazu gezwungen, konservativ zu wirtschaften und mit schlanken Kostenstrukturen zu arbeiten. Die Folge ist ein Sektor, der heute deutlich robuster ist als in der Vergangenheit.�

Diese neue Stabilit�t zeigte sich auch in Krisenmomenten der j�ngeren Vergangenheit. Weder die Corona-Pandemie noch der Zusammenbruch einzelner US-Banken oder die Krise rund um die Credit Suisse haben den europ�ischen Sektor nachhaltig ersch�ttert. �Der Bankensektor ist belastbarer denn je�, betont Ingram.

Bewertungen bleiben attraktiv � trotz Kursanstiegen

Trotz der beeindruckenden Kursrally vieler Banktitel, von denen einige seit 2020 um bis zu 600 Prozent zugelegt haben, sieht Ingram weiterhin gute Einstiegsm�glichkeiten. �Es gibt immer noch eine gro�e Anzahl europ�ischer Banken mit einstelligen Kurs-Gewinn-Verh�ltnissen. Einige der Institute bieten ihren Aktion�ren Gesamtrenditen von �ber zehn Prozent durch Dividenden und Aktienr�ckk�ufe�, sagt Ingram.

Dass die Bewertungen nach wie vor attraktiv sind, liegt laut Ingram vor allem an der extrem niedrigen Vergleichsbasis im Jahr 2020. �Tats�chlich waren die Aktienkurse vor f�nf Jahren au�ergew�hnlich, nicht die Kurse in diesem Jahr. Die starke j�ngste Kursentwicklung spielt f�r uns daher eine untergeordnete Rolle, wir konzentrieren uns vielmehr auf die absoluten Bewertungen�, f�hrt Ingram aus.

Zinsumfeld bleibt ein entscheidender Faktor

Ein wesentlicher Faktor f�r die positive Entwicklung des Sektors ist das Zinsumfeld. Nach der mehr als ein Jahrzehnt andauernden Phase der ultra-niedrigen und sogar negativer Zinsen befindet sich Europa aktuell in einem moderaten, historisch normalen Bereich. �Die Zinss�tze haben f�r den Bankensektor enorme Bedeutung�, erkl�rt Portfolio-Manager Ingram. �Ein Umfeld negativer Zinsen macht es f�r Banken sehr viel schwieriger, Gewinne zu erzielen�, sagt Ingram. Denn dies bedeute f�r das operative Gesch�ft einer Bank, dass sie jedes Mal, wenn ein neuer Kunde ein Girokonto er�ffnete, tats�chlich Geld verloren hat.

Doch die Rentenm�rkte deuten nach Einsch�tzung von Jon Ingram aktuell nicht darauf hin, dass sich die Phase der negativen Zinsen in absehbarer Zeit wiederholen k�nnte. �Es sieht vielmehr so aus, als ob wir in dieser normalen Bandbreite der Zinsen bleiben d�rften. F�r Banken ist das eine positive Perspektive�, erkl�rt Ingram.

Struktureller R�ckenwind und politische Impulse m�glich

Neben den soliden Fundamentaldaten und dem stabilen Zinsumfeld k�nnten k�nftig auch politische Entwicklungen neuen Schwung f�r den europ�ischen Bankensektor bringen. Mit den geplanten Investitionen in europ�ische Verteidigung und Infrastruktur � getrieben durch geopolitische Spannungen und die �America First�-Politik der USA � sind zus�tzliche Wachstumsimpulse zu erwarten. Die Europ�ische Kommission sch�tzt den Bedarf auf rund eine Billion Euro, um die Verteidigung Europas zu st�rken und die europ�ische Infrastruktur zu verbessern.

�Sobald diese Investitionen umgesetzt werden, k�nnen Banken vom steigenden Finanzierungsbedarf, neuen Kreditvergaben und Investitionsm�glichkeiten profitieren�, sagt der europ�ische Aktienmanager Ingram.

Einige politische Unsicherheiten bleiben � aktive Auswahl entscheidend

Trotz der insgesamt positiven Rahmenbedingungen sieht Jon Ingram jedoch nach wie vor einige Unsicherheit von politischer Seite, insbesondere mit Blick auf die Volatilit�t der Aktivit�ten der US-Regierung. Zwar seien Banken von den US-Z�llen nicht direkt betroffen, doch sind sie indirekt durch eine Verlangsamung des Wachstums gef�hrdet, wobei die wirtschaftliche Unsicherheit das Risiko einer Rezession erh�ht. Eine schw�chere europ�ische Wirtschaft w�rde die kurzfristigen Gewinne und Dividenden der Banken belasten � vor allem, wenn zus�tzlich billige chinesische Importe aus den USA nach Europa umgeleitet werden und dadurch eine importierte Deflation entsteht. Das k�nnte die kurzfristigen Zinsen deutlich sinken lassen.

Innerhalb des europ�ischen Bankensektors sieht Ingram gleichwohl Unterschiede. Nicht alle Institute h�lt er f�r gleich gut aufgestellt. �Wir sind �berzeugt, dass europ�ische Banken langfristig wertvolles Potenzial bieten � aber es ist entscheidend, die richtigen Unternehmen zu identifizieren. Qualit�t, Bilanzst�rke, Kapitaldisziplin und eine klare Strategie sind ausschlaggebend�, sagt Ingram.

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Quelle: Investmentfonds.de

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